Kann Sonnenschutzmittel Hautkrebs verhindern?
Während die Sonne in den Sommermonaten intensiv scheint, wird das Bewusstsein für die Bedeutung von Sonnenschutzmitteln zur Vorbeugung von Hautkrebs immer wichtiger. Besonders dann, wenn wir die hohe Sonnenexposition während dieser Jahreszeit berücksichtigen.
Hautkrebs ist die am häufigsten diagnostizierte Krebsart weltweit. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation wurden im Jahr 2022 weltweit etwa 330.000 neue Fälle von Melanomen diagnostiziert, was fast 60.000 Todesfälle zur Folge hatte. In den meisten Regionen tritt das Melanom häufiger bei Männern als bei Frauen auf.
Es ist bekannt, dass Sonnenexposition (UV-Strahlung) mit etwa 80 bis 90 % der Hautkrebsfälle in Verbindung steht. Daher wird die Verwendung von Sonnenschutzmitteln – die UV-Strahlung blockieren – als wichtige Präventionsmaßnahme gegen Hautkrebs sowie gegen Sonnenbrand und Hautalterung beworben.
Wer sollte Sonnenschutzmittel verwenden?
Die regelmäßige Anwendung von Sonnenschutz mit LSF 30 oder höher wird für alle Hauttypen empfohlen. Obwohl Hautkrebs bei Menschen mit heller Haut viel häufiger vorkommt, sollten auch Menschen mit dunkler Haut Sonnenschutzmittel verwenden.
Besondere Vorsicht ist geboten bei:
- Personen mit einer Familiengeschichte von Hautkrebs
- Menschen mit geschwächtem Immunsystem
- Personen, die nach Sonneneinstrahlung leicht verbrennen und nicht bräunen
Eine Studie im "Journal of the American Academy of Dermatology" ergab, dass LSF 100+ Sonnenschutzmittel wesentlich wirksamer gegen Sonnenbrand schützt als LSF 50+, sowohl am Strand als auch in großen Höhen.
📌 Wichtig: Babys unter sechs Monaten sollten direkte Sonnenexposition vermeiden und keine Sonnenschutzmittel verwenden, da dies Allergien oder Hautreizungen verursachen könnte.
Wie trägt man Sonnenschutzmittel richtig auf?
Viele Menschen verwenden zu wenig Sonnenschutzmittel, oft nur 20 % bis 50 % der empfohlenen Menge. Ein höherer LSF-Wert kann jedoch eine unzureichende Anwendung teilweise ausgleichen.
💡 Tipp:
- Verwenden Sie eine handflächengroße Menge für Arme, Beine, Gesicht und Hals.
- Vergessen Sie nicht: Ohren, Hände, Füße und die Rückseite des Nackens.
- Wiederholen Sie die Anwendung alle 2 Stunden, besonders nach Schwitzen, Schwimmen oder dem Kontakt mit Sand.
Sonnenschutzsprays sind weniger empfehlenswert als Cremes, da der Wind das Spray verteilen kann und eine gleichmäßige Anwendung schwierig ist.
Gibt es andere Schutzmaßnahmen?
Ja! Sonnenschutzmittel sind nur eine Schutzstrategie. Weitere Maßnahmen umfassen:
✅ Kleidung mit UV-Schutz – Dichtere Stoffe (Polyester, Baumwolle, Nylon) bieten besseren Schutz. Einige spezielle UV-Schutzkleidungsstücke haben einen UV-Schutzfaktor (UPF) von 50.
✅ Hüte mit breiter Krempe
✅ Sonnenbrillen mit UV-Schutz
✅ Aufenthalt im Schatten, besonders wenn der UV-Index über 3 liegt.
Achtung: Kleidung verliert an UV-Schutz, wenn sie nass oder gedehnt ist.
Fazit
Die Verbindung zwischen UV-Strahlung und Hautkrebs ist unbestreitbar. Solide wissenschaftliche Studien zeigen, dass die regelmäßige Anwendung von Sonnenschutzmitteln das Risiko für Melanome und andere Hautkrebsarten erheblich reduzieren kann.
Die beste Strategie ist jedoch eine ganzheitliche Sonnenprävention:
✅ Schatten aufsuchen, wenn die Sonne am stärksten ist
✅ Schützende Kleidung tragen
✅ Sonnenschutzmittel ab LSF 30 verwenden
Die aktuelle Empfehlung lautet, dass alle Menschen ab 6 Monaten regelmäßig Sonnenschutzmittel mit LSF 30 oder höher verwenden sollten.
👉 Prävention ist der beste Schutz. Schützen Sie sich!
📚 Quellen
- Kohli I, Nicholson CL, Williams JD, et al. "Greater efficacy of SPF 100+ sunscreen compared with SPF 50+ in sunburn prevention during 5 consecutive days of sunlight exposure: A randomized, double-blind clinical trial." J Am Acad Dermatol 2020;82:869–77.
- Sander M, Sander M, Burbidge T, Beecker J. "The efficacy and safety of sunscreen use for the prevention of skin cancer." CMAJ. 2020 Dec 14;192(50):E1802-E1808. doi: 10.1503/cmaj.201085.