Die Bedeutung von körperlicher Aktivität zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

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Die Bedeutung von körperlicher Aktivität zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
29.03

Die Bedeutung von körperlicher Aktivität zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen


Die regelmäßige Ausübung körperlicher Aktivitäten spielt eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung und Kontrolle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE). Diese Erkrankungen gehören weltweit zu den Haupttodesursachen, doch körperliche Bewegung hat sich als wirksames Mittel zur Reduzierung der damit verbundenen Risikofaktoren erwiesen. Studien zeigen, dass aerobes oder Krafttraining mit geringer bis mäßiger Intensität zur Gewichtsabnahme, Verbesserung des Lipidprofils, Senkung des Blutzuckerspiegels, Erhöhung der Insulinsensitivität und Kontrolle des Blutdrucks beiträgt. Diese Veränderungen verringern deutlich das Risiko, Komplikationen zu entwickeln.

Darüber hinaus fördert regelmäßige körperliche Aktivität physiologische Veränderungen, die die Auswirkungen des Alterns ausgleichen, die Lebensdauer verlängern und die Lebensqualität verbessern. Die American Heart Association erkennt körperliche Inaktivität als unabhängigen Risikofaktor für HKE an und unterstreicht damit die Bedeutung regelmäßiger Bewegung im Alltag. Dies bestärkt die Notwendigkeit, die besten Praktiken in Bezug auf Intensität, Art und Dauer körperlicher Aktivitäten zu identifizieren.

Das American College of Sports Medicine empfiehlt Erwachsenen mindestens 150 bis 300 Minuten moderate Bewegung pro Woche – das entspricht einem Energieverbrauch von über 2000 Kalorien. Alternativ können auch intensive Aktivitäten mit kürzerer Dauer, wie z. B. Laufen, positive Effekte erzielen. Langzeitstudien, wie die mit Harvard-Absolventen, zeigen, dass Menschen mit einem wöchentlichen Kalorienverbrauch von 2000 bis 3000 durch Bewegung ein deutlich geringeres Risiko für akuten Herzinfarkt haben.

Eine weitere wichtige Untersuchung wurde in den 1950er-Jahren in London durchgeführt: Busfahrer, die täglich Treppen stiegen und sich bewegten, hatten ein geringeres Risiko für koronare Herzerkrankungen im Vergleich zu ihren sitzenden Kollegen. Diese klassische Studie, zusammen mit aktuellen Erkenntnissen, zeigt, dass schon kleine Änderungen im täglichen Aktivitätsniveau große gesundheitliche Vorteile bringen können.

Eine andere Studie mit über 55.000 US-Amerikanern über fünfzehn Jahre ergab, dass Läufer ein um 30 bis 45 % geringeres Risiko haben, an HKE zu erkranken oder daran zu sterben. Zudem lebten diese Menschen durchschnittlich drei Jahre länger als Nichtläufer. Die Verbindung zwischen körperlicher Aktivität und Langlebigkeit ist ein starker Beweis für den positiven Einfluss von Bewegung auf den menschlichen Körper.

Forscher wie Shiroma und Lee führten umfassende Übersichtsarbeiten durch, um den Zusammenhang zwischen Bewegung und HKE zu bewerten. Diese Studien zeigen eine klare Dosis-Wirkungs-Beziehung: Je intensiver und regelmäßiger die Bewegung, desto größer der Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch übergewichtige Personen oder solche mit hohem Risiko können von Bewegung profitieren – manchmal sogar ohne Medikamente.

Die arterielle Hypertonie (Bluthochdruck) ist eine der größten globalen Herausforderungen im Gesundheitswesen. Sie wird definiert als ein systolischer Druck über 140 mmHg und ein diastolischer über 90 mmHg. In Brasilien liegt die Prävalenz bei 22 % bis 44 % der erwachsenen Bevölkerung. Zur Kontrolle dieser Erkrankung sind medizinische Überwachung, medikamentöse Behandlung und Änderungen des Lebensstils, insbesondere Bewegung, erforderlich.

Bewegungsprogramme haben sich nicht nur in der Vorbeugung von Hypertonie, sondern auch in der Senkung des Blutdrucks bei gesunden und hypertonen Personen als wirksam erwiesen. Dies reduziert die Krankheitslast und Sterblichkeit durch HKE und macht körperliche Bewegung zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Gesundheitsmanagements.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert körperliche Aktivität als jede Bewegung, die Energie verbraucht – sei es bei der Arbeit, in der Freizeit oder im Alltag. Sie klassifiziert Bewegung in leicht, moderat und intensiv. Leichte Aktivitäten sind z. B. langsames Gehen oder Hausarbeit; moderate Aktivitäten wie zügiges Gehen erhöhen die Herzfrequenz leicht, während intensive Aktivitäten wie Laufen oder Schwimmen die Herzfrequenz deutlich steigern.

Für Erwachsene empfiehlt die WHO mindestens 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive Aktivität pro Woche. Aerobe Aktivitäten wie Gehen, Radfahren oder Schwimmen sollten an fünf bis sieben Tagen die Woche für 30 Minuten durchgeführt werden. Ergänzend wird empfohlen, zwei- bis dreimal pro Woche Krafttraining einzubauen. Für zusätzliche Vorteile sollte die Aktivität schrittweise auf 300 Minuten (moderat) oder 150 Minuten (intensiv) pro Woche gesteigert werden.

Bewegungsmangel – also fehlende regelmäßige Aktivität – gehört zu den zehn wichtigsten Risikofaktoren für die weltweite Sterblichkeit. Er erhöht signifikant das Risiko für HKE, was die Notwendigkeit unterstreicht, mehr aktive Lebensstile zu fördern. Bildung und gemeinschaftliche Maßnahmen können besonders in vulnerablen Bevölkerungsgruppen helfen, Bewegungsmangel zu reduzieren.

Die Vorteile körperlicher Aktivität gehen über das Herz hinaus: Sie verbessert die Atmung, stärkt Muskeln und Knochen, reguliert das Körpergewicht und unterstützt die psychische Gesundheit, z. B. durch die Reduktion von Angst und Depression. Bewegung ist daher eine grundlegende Säule für das allgemeine Wohlbefinden.

Investitionen in öffentliche Gesundheitsstrategien zur Förderung von Bewegung sind effektiv, um die Auswirkungen von HKE zu reduzieren. Infrastrukturen wie Radwege und Gehwege sowie Aufklärungskampagnen können helfen, gesündere Entscheidungen zu treffen. Eine Zusammenarbeit zwischen Regierung, Gesundheitseinrichtungen und Bevölkerung ist entscheidend, um ein gesundes Umfeld zu schaffen.

Bewegung muss weder kompliziert noch teuer sein. Einfache Aktivitäten wie Spazierengehen, Tanzen oder Gartenarbeit können erhebliche Vorteile bringen – besonders wenn sie regelmäßig ausgeübt werden. Das Wichtigste ist, etwas zu finden, das Freude macht und langfristig durchführbar ist.

Fazit

Regelmäßige körperliche Bewegung ist ein mächtiges Werkzeug zur Vorbeugung und Kontrolle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen klar, dass Bewegung Leben verlängert und verbessert. Ob durch Spaziergänge, Krafttraining oder Freizeitaktivitäten – Hauptsache, man bleibt aktiv. Das Bewusstsein über die Vorteile und der Zugang zu Bewegung sind essenziell für eine gesunde und resiliente Gesellschaft.


Referenzen

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  • Rique ABR, et al. Rev Bras Med Esporte, 2010; 8(6):244-254.